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Gott und das Leid

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• Ein Buch, das jeden interessieren wird, geht es doch um die Grundfrage: wie läßt sich Allmacht und Güte Gottes rechtfertigen vor dem Leid in der Welt.

Wohl handelt der Autor das Problem ab am Sonderfall des Werkes von Max Brod, doch Brod theoretisiert nicht auf abstrakte Weise, sondern auf Grund seiner eigenen Leiderfahrung und seines Umgangs mit Menschen, denen dieses Problem zur Existenzfrage wurde, darunter besonders der Fall seines Freundes Kafka. Werk und Leben Brods werden beispielhaft auf dem Weg vom Indifferentismus zum Glauben analysiert. Sein „Königsgedanke” war dann die Unterscheidung vom unedlen und edlen Unglück, dem schuldhaft verursachten

Leid, zu dessen Beseitiung menschliches Bemühen beitragen kann, und dem edlen unabwendbaren Leid des Unschuldigen, das aus der Begrenztheit des Menschen in Verstand und Willen folgt, daher unabwendbar ist.

Um Eros und Tod, Ethik und Politik, Heidentum, Judentum, Christentum, Willensfreiheit, Unsterblichkeit geht es in seinen Essays und Romanen, die dann in eine gnadenhafte Gotteserfahrung (nahe dem Christentum in seinem Jesus-Roman „Der Meister”) und in den Glauben an das Unzerstörbare, unter dem Einfluß Ka^as, münden. Nicht Po-stulate, sondern Wirklichkeitserfahrung führen zu dieser Konsequenz.

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