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Grelles Endspiel

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(Wiener Konzerthaus; „Le Grand Macabre“ von György Li-geti) Die bizarr-phantastische Oper „Le Grand Macabre“, die György Ligeti nach Michel de Ghelderodes Groteske komponierte, kam nun endlich nach Wien, freilich nur in einer konzertanten Aufführung. Anläßlich der Eröffnung des Konzerthaus-Fests „Österreich heute“ wurde sie vom Dirigenten Elgar Ho-warth, von Dieter Weller in der fulminanten Partie des Sensenmannes und von einer Reihe solider Gesangsolisten sowie dem ORF-Symphonieorchester und -Chor auch hohen Qualitätsansprüchen entsprechend aufbereitet.

„Le Grand Macabre“ — das ist der Tod, im Stück Nekrotzar genannt, ein dürrer Hanswurst, der zum Weltuntergang rüstet. Aber in Ghelderodes groteskem Endspiel muß er schließlich erkennen, daß Lebens- und Liebeslust auf dieser Welt nicht auszurotten sind. Aufregend dramatische, grelle Klangfarbenmusik, die den Sängern höchste Perfektion an Stimmartistik und Ausdruckskunst abverlangt und ein Pandä-monium grotesker Schreckensbilder beschwört, charakterisiert das Werk. Das kühne Meisterwerk voll unglaublicher Uberra-schungseffekte gipfelt in einem Triumphzug Nekrotzars am Hof des Fürsten Go-Go. Die Wiener Staatsoper sollte sich das Stück des in Wien lebenden Ligeti nicht entgehen lassen!

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