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Grumiaux enttäuschte

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Der noble belgische Geiger Ar-tur Grumiaux war seit langer Zeit wieder einmal in Wien zu hören

und - das sei gleich eingangs zugegeben - enttäuschte etwas mit seinem Konzert: Alban Bergs Vi-linkonzert ist so etwas wie ein österreichisches Nationalheiligtum, seine Interpretation weckt immer recht hohe Erwartungen. Diesen nun wurde der ruhige Endfünfziger im ersten Konzert der „Großen Symphonie“ im Musikverein nicht gerecht, weder technisch noch in der Intensität der Nachempfindung. Man ist von ihm einen weicheren Strich und beseelteren Ton gewöhnt. Kühle Distanz hemmte ihn offenbar stärker als introvertierte Feinner-vigkeit. Hatten die „Symphoniker“ schon bei Bergs Violinkonzert feinen Klangsinn und Gefühl bewiesen, so fesselten sie in der „Eroica“ von Beethoven unter Horst Stein durch eine temperamentvolle, mit innerer Spannung erfüllte und dynamisch sorgfältig abgestufte Wiedergabe. Ein guter Anfang!

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