(Haus der Kunst München: Ge- orgio Morandi bis 6. September.) Die Morandi-Retrospektive ist Deutschlands bisher umfangreichste Würdigung dieses Klassikers der italienischen Moderne.
Die erlesene Auswahl von 104 Ölbildern, 24 Aquarellen, 52
Zeichnungen und 41 Radierungen dokumentiert repräsentativ das Lebenswerk des Künstlers. Die Tatsache, daß der Hauptakzent der Ausstellung auf dem Spätwerk liegt, entspricht dem Rang, den dieses in seinem Gesamtschaffen einnimmt.
Morandi, im Leben wie in seiner Kunst absoluter Einzelgänger, hat sich, abgesehen von einer kurzen Periode, in der er der Pittura Me- tafisica nähestand, nie von modischen Strömungen beeinflussen lassen.
Seine subtilen Stilleben, Kompositionen aus einfachen Gegenständen des täglichen Gebrauchs wie Flaschen, Schalen, Dosen und Karaffen werden zu Bildern einer absoluten Harmonie. Wie diese beziehen auch die aus statistischen Elementen aufgebauten Landschaften ihren Reiz aus Lichtreflexen und dem Nuancenreichtum weniger Farben.
Der außergewöhnlich aufwendige Katalog enthält ausschließlich bisher unveröffentlichte und mit profunder Sachkenntnis verfaßte Beiträge. Auch die 250 Abbildungen - 134 davon in Farbe - sind von hoher Qualität.
Die Ausstellung wird anschließend (allerdings in stark veränderter Form) auch in San Francisco, Des Moines und New York gezeigt werden.