15.000 Drogenabhängige in ganz Österreich, davon allein 6000 im Großraum Wien. Fast schon täglich Berichte über spektakuläre Verhaftungen, aber auch über das Elend in der Drogenszene. Das sollte Anlaß genug sein, sich intensiver über das Suchtgift zu informieren.
Einen Blick hinter die Kulissen des Drogenhandels ermöglicht das neueste Buch des Therapeuten Hans-Georg Behr, „Weltmacht Droge“. Er schildert zum Beispiel den Mohnanbau in Pakistan, wo diese Pflanze den weitaus höchsten Ertrag bringt. UNO-Ersatzpro- gramme (etwa der Obstbau) werden zwar gerne angenommen, aber auf den Feldern nebenan gedeiht weiter die rote Kostbarkeit.
Behr fuhrt uns deutlich die wirtschaftliche Seite der Opiate vor Augen. Denn die Hauptursache für das wachsende Drogenproblem in unserer Zeit ist sicherlich das Geschäft mit der Sucht: „Opiate als Druckmittel in Wirtschaft und Politik, zur Erzielung von Millionengewinnen und zur Unterdrückung von Minderheiten.“ Die Verbindung zum Waffenhandel, aber auch zu Politikern und Geheimdiensten wird erkennbar.
Das Buch kann natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, aber es trägt dazu bei, einige der bestgehütetsten Geheimnisse des dunklen Geschäfts mit der Sucht zu lüften.
WELTMACHT DROGE. Das Geschäft mit der Sucht. Von Hans-Georg Behr. ECON- Verlag, 320 Seiten, öS 215.60