7056658-1991_20_18.jpg
Digital In Arbeit

Hochstaplerlatein

Werbung
Werbung
Werbung

Seitdem immer weniger Latein gelernt wird, scheint es paradoxer Weise so, daß lateinische Sprichwörter und einzelne Wörter wieder in Mode gekommen sind.

Natürlich geht es in diesem Büchlein nicht um eine Art,.Renaissance" der klassischen Sprache, die im Laufe von mehr als einem Jahrtausend die Gebildeten der westlichen Welt untereinander eng verband, und die bis zur Generation unserer Väter eine Selbstverständlichkeit war. Es ist eher eine Art Snobismus, eine Spielerei oder auch eine Angeberei, mit einem Proverb wie ein Blitz aus heiterem Himmel unerwartet aufzutrumpfen.

Diesen „Latein-Hochstapler" spricht der in Neu-Perlach (?) wohnende Marcus Plebejus treffend und enthüllend an. Es gibt da ein „Latinum medicum" für Kranke und Ärzte, ein „Latinum iustitiae" für das Recht, ein „Latinum agricolum" für den Gärtner, aber auch ein „Latinum insultum" für den „ständig zu Händel aufgelegten Allüberlegenen".

Herrn Plebejus, der seinem Namen Ehre macht, ist es gelungen, eine Kombination zwischen dem schnoddrigsten Pennäler-Deutsch der neunziger Jahre und dem Latein-Tüpfchen herauszuarbeiten. Das macht den Reiz dieser amüsanten und originellen Latein-Blödelei aus.

NON PLUS ULTRA. Mehr Latein für Hochstapler. Von Marcus Plebejus. Eichbom Verlag, Frankfurt 1991. 99 Seiten, öS 131,-.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung