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Hoffen trotz allem

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Ironisch wird über die Zukunft gesagt, sie sei auch nicht mehr das, was sie einmal war. Und das trifft in vielfacher Hinsicht zu: Denn kaum jemals zuvor veränderten die in ihrer Wucht und Schnelligkeit von niemandem erwarteten ideologischen Wandlungen in Osteuropa die politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten so radikal wie heute. Und kaum jemals zuvor sah man sich von bisher unbekannten Problemen so überrumpelt, daß für deren Bewältigung keine Pläne zur Verfügung stehen.

In dem aus einer 1990 veranstalteten Vortragsreihe hervorgegangenen Sammelband „Die Gegenwart der Zukunft" suchen namhafte Natur und Geisteswissenschaftler nach neuen Perspektiven für die Zukunft.

Wie so oft können die höchst interessanten und ideenreichen Beiträge (Robert Jungk, Iring Fetscher, Johann Baptist Metz, Hermann Lübbe und andere) keine Patentlösungen anbieten, aber sie geben vielfachen Anstoß zur Abkehr von überholten Denkweisen, plädieren für die Neubewertung der Zukunftsaspekte und die Ausarbeitung neuer Szenarien. Denn ein Ende der Verschärfung der alten Probleme wie Dritte Welt, Umweltzerstörung, Klimaveränderung, Massenarbeitslosigkeit ist nicht abzusehen.

Der Optimismus vieler Autoren gründet in derrealen Möglichkeit einer nichtmehrmilitant zweigeteilten Welt - es darf bezweifelt werden, ob dieser Boden schon die Zukunft trägt. Aber: es muß auch gehofft werden...

DIE GEGENWART DER ZUKUNFT. Natur-und Geisteswissenschaftler zeigen neue Perspektiven für das Leben in den nächsten Jahrzehnten. Hrsg. von Helmut Müller. Scherz Verlag, Bem/München 1991.352 Seiten, öS 296,40.

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