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Hohebuch der Liebe

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Zwei neue Titel gesellen sich zu den bereits zahlreichen Büchern von Jörg Zink, und in jedem der beiden geht es um eine der drei göttlichen Tugenden. In den „biblischen Reden“ zum Thema Hoffnung, die ihr Entstehen je zur

Hälfte dem Freiburger deutschen Katholikentag vom Vorjahr und dem diesjährigen Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg verdanken, gewinnt der Autor in ungewöhnlich spannenden exegetischen Meditationen den biblischen Bildern der Hoffnung überraschende und zeitgemäße Aspekte ab.

Das andere Buch, das im Titel „Was bleibt, stiften die Liebenden“ Hölderlin nur scheinbar korrigiert, gibt in seinen behutsamen, immer am biblischen Wort gemessenen Betrachtungen doch wieder den Dichtern das Wort,

die ja auch Liebende sind und - angefangen von den anonymen Dichtern des alttestamentlichen Hohe- liedes und der Psalmen, über Paulus, den Autor eines anderen Ho- heliedes der Liebe, bis zu Dichtern wie Hölderlin,

Claudius, Rilke, Brecht oder Hilde Donin - das Wesen der Liebe trefflich zu formulieren verstehen. Vor allem aber ist es der Text Zinks selber, der - einmal mehr kommentierend, einmal mehr poetisch - das Wesen der mannigfaltigen Aspekte der Liebe in Bildern und Begriffen benennt und aussagt. „Denn die Zartheit wird bleiben, wenn wir gemeinsam alt werden. Was am Abend bleibt, stiften die Liebenden mit der Zartheit, die das erste

Morgenlicht weckt.“ Eine Fundgrube, gerade angesichts eines Themas, von dem man befürchtet, man könne über és nichts Neues mehr sagen.

EINE HANDVOLL HOFFNUNG. Biblische Reden. Von Jörg Zink. Kreuz Verlag, Stuttgart- Berlin 1979, 189 Seiten, öS 75,30.

WAS BLEIBT, STIFTEN DIE LIEBENDEN. Von Jörg Zink. Kreuz Verlag, Stuttgart-Berlin 1979, 318 Seiten, öS 153,30.

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