(Wiener Secession, Friedrichstraße 12, bis Mitte Mai) Die Museums-Welt-Wanderausstellung mit Werken von Friedensreich Hundertwasser, gestartet 1975 in Paris und inzwischen an Ausstellungshallen in 22 Ländern weitergereicht, macht Station in der Geburtsstadt des Künstlers. Wien hat sich mit einer Förderung eingestellt, besonders beteiligt ist das Stadtgartenamt: sogenannte .Eröffnungspetersilie* nicht nur an allen Ecken und Enden, sondern in Töpfen über die gesamte Grundfläche des Raumes verstreut. Das ist dem ungetrübten Blick auf die Bilder, Gobelins und Architekturmodelle gelegentlich hinderlich, aber der Meister, oder ist es doch nur der Manager, will es so.
Mit dieser Ausstellung wird das künstlerische Schaffen Hundertwassers von seinem Jugendwerk bis heute vorge tellt. Im Mittelpunkt der Maler und Graphiker, es wird aber auch auf seine Aktivitäten als Umweltschützer und Naturproduktverwerter hingewiesen.
Es ist eine Schau, die in wunderbarer und offener Weise zu erkennen gibt, wie leicht eine energiegeladene Spirale oder geheimnisvolle Mandelaugen zu blinden Dekorzeichen absacken können. Oder auch wie eine großartige Farbkultur einem Glitzer-Glitzer-Kauf-mich-Ef- fekt geopfert wird.
Friedensreich Hundertwasser wird Mitte Mai der Große österreichische Staatspreis überreicht. Vielleicht ist das für ihn wieder ein Ansporn, den Baum als Maßstab für seine, Bilder zu suchen. Irgendwo hinter den modischen Zierpflanzen wird er ihn schon finden.
