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Hundertwassers putzige Kirche

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In der weststeirischen Industriegemeinde Bärnbach hat der Maler Friedensreich Hundertwasser eine in der unmittelbaren Nachkriegszeit errichtete Kirche umgebaut. Wie schon bei seinem Wiener Wohnbau hat er hier konventionelle Architektur mit dekorativen Elementen überzogen. Das Repertoire ist inzwischen vertraut: Mosaikflächen, Säulen, Malereien sowie risalitartige Keramikwülste an den Fassaden. Uber all dem sitzt die obligate Goldzwiebel.

Hundertwassers biomorphe Formen, seine Materialwahl und die plastische Gestaltung der umgebenden Landschaft zeigen den starken Einfluß der Architektur Antonio Gaudis. Während Gaudi jedoch seine bizarren Schwünge zu konstruktiv und geometrisch logischen Räumen hoher Komplexität zusammengefaßt hat, bleibt Hundertwassers Architektur willkürlich und applikativ.

Den Erfolg der Bärnbacher Kirche beim Publikum können diese Einwände nicht schmälern. Der Bau hat der Gemeinde nicht nur ein religiöses, sondern auch ein städtebaulich signifikantes Zentrum mit überregionaler Anziehungskraft geschaffen. Der Bau ist seit Wochen von begeisterten Schaulustigen umlagert.

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