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Im Clinch

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Der Streit ums Wiener Staats-opemballett, für und gegen die neue Ballettmeisterin Elena Tschemischova, wird jetzt sozusagen in allen Etagen ausgetragen: Im Parkett, wo das Publikum anläßlich der Wiederaufnahme von „Daphnis" und „Feuervogel" gegen die Ballettchefin „pfui" schrie, in der Direktion, die für die Dame gegen Verbalattacken von Stars wie Rudolf Nurejew Mauer macht, im Corps selbst, das auf die Ballettmeisterin teilweise recht sauer reagiert.

Unberührt davon blieb wenigstens ein wichtiges Debüt: Vladimir Fedosejew, prominenter russischer Dirigent, rettete durch sein souveränes Auftreten, durch Konzentration und Einfühlung in die Aufgaben der Tänzer den Abend. Fedosejew, der die Ravel- und Strawinsky-Ballette in schwelgerische Klangschönheit taucht, ist für die Staatsoper ein enormer Gewinn. Er geht auf John Neumeiers kultivierte Choreo-grafien und ihre Stimmungen minuziös ein; und er führt so eindrucksvolle Tänzer wie die dynamische Brigitte Stadler (Feuervogel), den lyrischen Ludwig Karl (Iwan) oder den fulminanten jungen Christian Musil (Daphnis) geradezu ideal.

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