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Im Geist von Assisi

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Die Einladung Papst Jo-, hannes Pauls II. nach Assisi hatte offensichtlich so etwas wie ,JZisbrecher“-Funktion. So war es möglich, daß sich auch auf Wiener UNO-Boden die Repräsentanten der Weltreligionen zusammenfanden, um in Besinnung und Gebet die gemeinsame Verantwortung der religiösen Kräfte für die bedrohte Zukunft der Menschheit bewußtzumachen.

In der Formulierung Kardinal Franz Königs — „es geht um Sein oder Nichtsein“ — wurde die extreme Bedrohung durch den nuklearen Holocaust spürbar. Angesichts dieser Bedrohung hatten sich — wie in Assisi „un-vermischt, dabei aber doch ungetrennt“ — die Repräsentanten aller christlichen Konfessionen, des Judentums, des Islam und des Buddhismus in der Wiener UNO-City zusammengefunden, um ein Beispiel zu geben. Im Geist der Gründerväter der „Vereinten Nationen“ hatte es der Generaldirektor des Wiener Internationalen Zentrums, Mowaf-fak Allaf, möglich gemacht, daß dieses interreligiöse Gebetstreffen auf UNO-Boden stattfinden konnte.

Um so bedauerlicher war es dann, daß der einzige Mißton dieses Abends im „Geist von Assisi“ aus dem islamischen Bereich kam: Der islamische Beitrag verwandelte sich zu einer Verteidigungsrede gegen die gar nicht geäußerten Vorwürfe des Fundamentalismus und Fanatismus.

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