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Im Notauartier

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(Brucknerhaus Linz: „Elektra" von Richard Strauß). Weil die Drehbühne repariert wird, spielt das Linzer Landestheater erstmals szenische Oper im Brucknerhaus: mit

komplettem Orchester von 97 Mann und bei endlich optimaler Akustik. Die Notsituation gebar tatsächlich eine Tugend: eine Luxus-Aufführung auf Festspielniveau.

Theodor Guschlbauer steigerte das Bruckner-Orchester zu einem orgiastischen Farbenrausch. In Blut und Rache badet die Musik vor der dunklen, grottenartig verbauten Bühne Heinz Köttels und der archaisch anmutenden Regie Alfred Stögmüllers. Prunklos und häßlich sind die charaktergemäßen Kostüme Marie-Luise Waleks. Nur das Rot Klytämnestras läßt diese Schandsäule brutal leuchten.

Marta Szirmay gestaltet überragend die große Szene des Abends. Die Töchter stehen ihr stimmlich nicht nach: Ingrid Bjoner als Elektra, großartig und stabil im Gesang und in der Physis, wenn der sieghafte Schlußtanz seine Ekstatik fordert, und Teresa Kubiak als Chry-sothemis, deren Weiblichkeit und Lyrik dazu die Kontraste setzen kann. Phil Stark als geil protzender Aegisth ergänzt die gastierenden Protagonisten. Ihnen durchaus ebenbürtig ist der hauseigene Alfred Muff mit seinem Orest.

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