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Im Zeichen des Bindenschildes

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Der Bindenschild war immer eine Marke, die Qualität versprach. Allbekannt wurde er als Signum der Wiener Porzellanmanufaktur, die dieses Markenzeichen von 1744 an exklusiv führte. Und zwar blau unter der Glasur bzw. auf den unglasierten Scherben gemalt.

Als die Wiener Porzellanmanufaktur 1864 aufgelöst wurde, gelangte der künstlerische Nachlaß ins Museum und die noch lagernde weiße Ware wurde abverkauft. Und aus diesen Beständen, die ja mit dem echten Bindenschild versehen waren, kommen jene Verfälschungen, die nur schwer als solche zu erkennen sind. Denn das Porzellan selbst ist ja authentisch. Nicht original jedoch ist die spätere Bemalung. Hinzu kommen noch die Kopien und die echten Fälschungen.

Museumsdirektoren, Privatsammler, Antiquitätenhändler und Käufer dürfen immer mit einer Überraschung rechnen. Denn, so weiß Waltraud Neuwirth, Leiterin der Abteilung für Keramik und Glas am österreichischen Museum für angewandte Kunst, es „wurde mehr Porzellan mit dem gefälschten Bindenschild erzeugt als mit der echten Marke".

Esbestehthiereine Informationslücke und Grund genug für große Unsicherheit. Und so hat Waltraud Neuwirth mit ihrem jüngsten Buch kein heißes Eisen aufgegriffen. Wahrscheinlich zum Leid so mancher, die nach der Lektüre dieses Buches eines ihrer Schaustücke aus dem Glasschrank nehmen können.

WIENER PORZELLAN - ORIGINAL, KOPIE. VERFÄLSCHUNG, FÄLSCHUNG. Von Waltraud Neuwirth. Selbstverlag Dr. Waltraud Neuwirth, Wien 1979. 612 Seiten, 600 Abb.. davon 37 in Farbe. öS 1200,-.

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