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In üppigem Glanz

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(Arena von Verona; „Nabucco“ von Giuseppe Verdi) Wolkenbrüche und Landregen ohne Ende beeinträchtigten das Eröffnimgsspekta-kel in der Arena von Verona. Immerhin war Vittorio Rossis „Nabuc-co“-Konzept sehr wohl zu erkennen, er setzt auf lauten Goldglanz \md üppigste Pracht. In den „hängenden Gärten der Semiramis“ zeigt Nabucco mit seiner goldglänzenden Soldateska die Machtspiele eines Märchenkönigs, die Sklaventochter Abigail spiimt im kobaltblauen Kachelbad ihre Intrigen.

Ein wenig enttäuschend sind die pompösen Auftritte und großen Opemgestenohne Denkanstöße \md Deutungsversuche. Die schicksalhafte Verstrickimg der Figuren in einer Zeit schwerer Glaubensimi-brüche geht unter. Auch das im patriotischen Itahen des 19. Jahrhunderte so geschätzte „anti-österreichische“ Befreiungsspektakel, der Kampf um die „teure Heimat“ („Nabucco“ wurde 1842 an der Mailänder Scala uraiii^cführt) geht unter in dieser glitzernden Revue.

Dirigent Daniel Oren schwankt zwischen operettig süßlichem Schmelz xmd donnemden Orche-sterentladxmgen. Im Sängerteam weckt einzig imd allein Paata Bur^ chuladze Erinnerungen an einstige Arena-Stars, sein Judenführer Zacharias triumphiert mit riesigem Baßmaterial und dramatischem Ausdruck. Linda Roark-Strummer (Abigail), Silvano Carroh (Nabucco) und Martha Senn (Fenena) bleiben stimmhch glanzlos \md brauchen elektroakustische Verstärk kungt

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