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Intendantenpreis

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Den noch jungen Intendantenpreis des Unterrichtsministeriums für die Uraufführung einer zeitgenössischen Oper aus Österreich erhielt Alfred Stögmüller vom Linzer Landestheater. Nach Paul Kont und Istvän Eröd machte Helmut Eders „George Dandin" das Rennen. Der Sieger heißt Alfred Stögmüller, weil vor der Jury nicht das Werk, sondern die Inszenierung zählt.

Die Kriterien für den Preis passen genau zum Image des Vollblut-Theatermannes Stögmüller, der in seiner Konzessionslosigkeit und Ri-

sikofreude das Neue stets mit Fanatismus erobert. Vor sechzehn Jahren kam der in Deutschland seine Bühnenleidenschaft einsetzende Oberösterreicher wieder nach Linz, vor elf Jahren wurde dem vormaligen Mitglied des Dreierdirektoriums die Intendanz übertragen.

Seit 1980 ist Stögmüller „Professor", ein Titel, der vom Nimbus her ihm am allerwenigsten steht. Die Intendantenprämie am meisten. Denn sie ist kein vom Himmel gefallener Geldsegen, sondern schmückt die Arbeit eines Besessenen. Hoffentlich motiviert diese löbliche Art der staatlichen Förderung des gegenwärtigen Musikdramas auch die Komponisten.

Damit nicht - wie es vorläufig noch der Fall ist - die regieführenden Intendanten nach Opern jagen müssen, um ihre Preiswürdigkeit beweisen zu können.

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