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Investitionslenkung -weniger Wachstum

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Solange es Hunger,und Mangel in der Welt gibt, muß das Angebot an Gütern und Dienstleistungen wachsen. Ohne entsprechende Investitionstätigkeit gibt es wirtschaftliches Wachstum nicht. Ernst Dürr - ein prominenter Repräsentant der Sozialen Marktwirtschaft - zeigt die ordnungspolitischen Alternativen dazu auf: Das wirtschaftliche Wachstum kann entweder sich selbst überlassen oder vom Staat geplant werden. Wenn der Staat eingreift, um das Wachstum zu steuern, sind grundsätzlich zwei Wege möglich: die staatliche Planung des Wirt-schaftsprozesses oder die der Wachstumsbedingungen.

Die Unzulänglichkeit der dem Staat notwendigerweise zur Verfügung stehenden Informationen und die mangelhafte Konstanz wichtiger Daten lassen Dürr die letzte Alternative bevorzugen: nicht auf die Quantität der Investitionen, sondern auf ihre Qualität kommt es an. Der Zusammenhang zwischen Investitionsquote und Wachstums rate ist unter den Bedingungen unternehmerischer Entscheidung bei intensiverem Wettbewerb ein besonders enger.

Diese umfangreiche, systematische und auch für den Nichtfachmann verständliche Arbeit des Ordinarius für theoretische Wirtschaftspolitik an der Friedrich-Alexander-Universität Er-langen-Nürnberg - das erste Lehrbuch über Wachstumspolitik aus neoliberaler Sicht (im Rahmen der von Prof. Dr. Egon Tuchtfeldt herausgegebenen „Beiträge zur Wirtschaftspolitik“) - gibt die theoretische Grundlage für die Auseinandersetzung mit der neuen politischen Tendenz zur Investitionslenkung durch staatliche (oder auch sozialpartnerschaftliche!) Organe, die von denen vertreten wird, die nach dem Scheitern der antizyklischen Globalsteuerung glauben, mit einer sektoralen Steuerung der Investitionstätigkeit den Weg „nach vorne“ gefunden zu haben.

WACHSTUMSPOLITIK, von Ernst Dürr, Verlag Paul Haupt, Bern und Stuttgart 1977, 362 Seiten, öS 447-

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