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Italienische Filmklassiker in Wien

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Wenn auch Österreich derzeit, eindeutig infolge fehlender Talente, keine eigene Filmproduktion mehr besitzt, so gewinnt das Filmleben in Wien dennoch steigende und damit internationale Bedeutung: neben einer hochinteressanten Chabrol-Retrospektive im „Studio Moliere“, nach den ganz hervorragenden „Dänischen Filmtagen“ und vor einer geradezu weltweit sensationellen Fred-Astaire-Retrospektive in Schloß Laxenburg veranstaltet das Italienische Kulturinstitut (Wien III, Ungargasse 43) auf Initiative des ebenso fachkundigen wie überaus aktiven Filmreferenten Dr. Mario Cacciaglia vom 19. bis zum 26. April eine Filmreihe unter dem Motto „Classici del Cinema Italiano“ (Klassiker der italienischen Filmgeschichte), die größte Beachtung verdient.

An Hand von fünf Beispielen aus den Jahren zwischen 1929 und 1942 werden die bedeutendsten Werke des italienischen Tonfilms bis zum Ende der faschistischen Ära — erstmals in Österreich in italienischer ungekürzter Originalfassung — vorgestellt, und zwar am 19. April „Rotaie“ (Schienen) von Mario Camerini mit Käthe von Nagy und Maurizion d'Ancona, ein vom deutschen Kammerspielfilm beeinflußtes psychologisches Drama über zwei junge Menschen, die für kurze Zeit der Attraktion der „Großen Welt“ unterliegen (Regie: Mario Camerini), ein Film, der die Periode des italienischen Stummfilms beendete. Am

22. April wird dann Alessandro Blasettas „La cena delle beffe“ mit Amedeo Nazzari und Clara Calamei aus dem Jahr 1941 gezeigt und am

23. April Blasettis 1940 berühmtes Historiengemälde „La Corona di ferro“ (Die eiserne Krone“, 1940) mit Gino Cervi, Elisa Cegani, Massimo Girotti und Paolo Stoppa, ein von Längs „Nibelungen“ inspirierter Kolossalfilm in verschenderischen Dekors und pompösem Prunk. Am

24. April folgt „Tragica notte“ uon Mario Soldati mit Doris Duranti und Adriano Rimoldi aus dem Jahr 1941, und den Abschluß bildet am 26. April ..Fari nella nebbia“ von Gianni Franciolini (1941, mit Fosco Giachetti und Luisa Ferida), eine einfache Geschichte aus der Welt der Lastwagenfahrer, ein Vorläufer des Neoverismo. Die jeweils um 19.15 Uhr beginnende Veranstaltung sollte von keinem wirklich Filminteressierten versäumt werden — sie ist einzigartig!

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