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Jesuiten und Papst

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Peter Ebner ist erneut auf dem Markt: mit 15 (verdichteten Erzählungen, die das Leben interessanter Jesuiten erhellen. Das „V" in Klammer stammt vom Geleitwortautor Leo Wallner S J, der diese literarische Darstellungsform bei Ebner nicht als einziger schätzt. Oer Verfasser knüpft an historische Daten an und erfindet damit vereinbare Ausschmückungen, Ergänzungen, Anknüpfungen dazu.

Auf diese Weise wird die Frage „wen interessieren solche Geschichten?" keineswegs zur Peinlichkeit. Denn mit einemmal werden Bezüge aus dem Leben namhafter, vor allem österreichischer Jesuiten aus vier frühen Jahrhunderten zur Gegenwart spürbar, etwa wenn sich Aloisius von Gonzaga in einem Gespräch mit seinem Vater zum Thema äußere Form und Kirche ergeht oder wenn der einstige Großinquisitor Spaniens, Johannes Neidhart von Schloß Falkenstein in Oberösterreich, seiner Seelenfreundin anvertraut, um wieviel mehr er Gemälde als Menschen liebt oder der Ignaz Farhamer aus Schwa-nenstadt, der Pius VI. die Wiederzulassung des Jesuitenordens einzureden versucht: Der Papst sieht ein, daß die Aufhebung falsch war, aber ein Papst gesteht nicht öffentlich einen Irrtum ein. Viel zum Nachdenken.

FÜR GOTT UND DIE WELT. Jesuiten zwischen den Fronten. Von Peter Ebner. Andreas Schnider Verlag, Graz/Budapest 1991.96 Seiten. öS 208.-.

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