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Jesus am Telefon

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Was -passieren könnte, wenn sich ein Juniorchef in seiner Fabrik heute so verhielte wie Jesus im Gleichnis vom Weinberg, zeigte uns auf recht anregende Weise die Femseh-Parabel ,J)er Fall Rombach" (Di, 13. 10., 21.00. FS 1).

Der junge Erbe Bernhard Rombach will allen seinen Arbeitern den gleichen Lohn geben, den jahrelang dienenden ebenso wie den eben erst eingestellten.

Es kommt zum Aufstand der alten Betriebsangehörigen. Die göttliche Gerechtigkeit (lautet nicht auch die des theoretischen Kommunismus so?) stößt auf Parolen der Gewerkschaft und auf Kollektivvertragslimits. Gerechten, gleichen Lohn gibt es demnach nicht.

Für Momente glaubte man, der Juniorchef (Bernd Spitzer) hätte in Rede und Gehabe bewußt auf das überlieferte Christusbild hingespielt Jesus als Manager am Telefon — ja, wie gut wäre es, ihn ab und zu für eine Auskunft an der Leitung zu haben.

So aber blieben wir auch nach dieser mit schöner Kamera und in der getragenen Sprache des Kirchenfunks recht ansprechend verfilmten Geschichte ratlos, wie dies nun mit der biblischen Gerechtigkeit sei.

Scheiterte nun die Umsetzung des Gleichnisses an der bösen Wirklichkeit, oder ging die Firma durch den Wegfall der Exportförderung flöten?

Trotz dieser Unklarheit überfällt mich nun die Vision von einer ähnlich umfassenden Verfilmung aller Bibelgleichnisse, der Fernsehschirm, wäre dazu der schönste Bilderbogen.

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