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Jesus und die Gegenwartsliteratur

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Mit seinen beiden bisher erschienenen Büchern zur Problematik des Dialogs zwischen Literatur und Theologie hat sich Karl-Josef Kuschel bereits als: kompetenter Theoretiker in diesem interdisziplinären Gespräch qualifiziert. Seine These, daß Jesus die große Bezugsgestalt auch in der zeitgenössischen Literatur ist, belegt er nun durch eine' Beispielsammlung von Texten moderner Autorinnen und Autoren und zwar nicht nur solcher, die man herkömmlich zum Stichwort „christlich“ assoziiert.

Neben Wilhelm Willms, Rudolf Otto Wiemer oder Kurt Marti finden sich Namen wie Handke, Hemingway, Brecht, Biermann, Dürrenmatt, Hildesheimer oder Grass. Der Jesus der Literaten sei „gewiß nicht der ganze, wohl aber der andere, der verkannte und vergessene Jesus“, mit ihm sich auseinanderzusetzen, bedeute für die Theologen Erfahrungs- und Wirklichkeitsgewinn, schreibt Kuschel.

Und die „Neuentdeckungen“, „Wiederbelebungsversuche“ und „Annäherungen“ der Literaten, die Kuschel in seinem Lesebuch dokumentiert hat, sind in der Tat nicht nur wegen der übersichtlichen Gliederung der einzelnen Kapitel, sondern auch wegen der besonderen Perspektive, unter der hier disparate Texte zusammengetragen wurden — eine hervorragende Grundlage für den didaktischen Umgang mit dem Jesus der Gegenwartsliteratur.

DER ANDERE JESUS. Ein Lesebuch moderner literarischer Texte. Herausgegeben von Karl-Josef Kuschel. Benziger Verlag und Gütersloher Verlagshaus Gerd Mohn, Zürich-Einsiedeln-Köln und Gütersloh 1983. 413 Seiten, geb., öS 296,40.

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