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Jugend- und Arbeitsprobleme

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Formal noch etwas amateurhaft (gedreht im Schmalfilmformat!) präsentiert sich der deutsche Film „Anschi und Michael“: Die Meriten des Streifens liegen jedoch in der Thematik. Gezeigfc'wircf die Beziehung zwischen zwei jungen Menschen von etwa 16 Jahren, einer Gymnasiastin und einem Werkzeugmacherlehrling. Dabei ist weniger die Verschiedenheit des Bildungsganges ein Problem als die Sprödigkeit und Unbeholfenheit beider im Verhältnis zueinander, zu Eltern, Geschwistern, am Arbeitsplatz und in der Schule. Daneben werden sehr ernsthaft die Jugendarbeitslosigkeit in der Bundesrepublik, Kurzarbeit, Existenzschwierigkeiten, mit denen die heranwachsende Generation konfrontiert wird, ins Spiel gebracht. Ein Film der sozialen Realitäten also, der glaubwürdigen Figuren und der echten Töne in den Dialogen. Leider hält das Können des Regisseurs Rüdiger Nüchtern noch lange nicht mit dem Wollen Schritt. Vieles geriet ihm noch zu ungelenk, zu weitschweifig und umständlich. Aber der junge Mann hat sich immerhin thematisch viel engagierter gezeigt als die meisten Routiniers, und schon deshalb verdient sein Film Beachtung.

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