7078770-1993_27_31.jpg
Digital In Arbeit

Junge Garde

Werbung
Werbung
Werbung

Die „Schubertiade Feldkirch” war heuer sensibler Gradmesser für die Qualitäten junger Liedsänger. Eine neue Generation schickt sich an, die durch Dietrich Fischer-Dieskaus Abgang vakant gewordene Spitzenposition im Liedgesang zu erobern. Die Unruhe der Debütanten war fast körperlich spürbar, enorm sind der Druck und die nervlichen Anforderungen bei einem solchen Elitefestival.

Das macht aber umgekehrt die heute vielleicht antiquiert wirkende Form des Liederabends wieder spannend, der direkte Vergleich mit der „alten” Garde Brigitte Fassbaender, Christa Ludwig, Peter Schreier und Robert Holl offenbart schonungslos jede Schwäche. Freilich auch einen bereits so enormen Reifegrad, wie ihn heuer der deutsche Bariton Andreas Schmidt mit seiner tieflotenden „Winterreise” bewies. Im dichtgedrängten Feld junger Baritone zeigte der Schweizer Oliver Widmer erneut Wärme und Kontur, die Debütanten Boje Skov-hus aus Dänemark und Roman Trekel aus Ostdeutschland wurden als sensationelle Entdeckungen gefeiert.1

Zwei Spitzenleistungen im Bereich der Instrumentalmusik gelangen dem virtuosen Cyprien Katarsis, der mit einem brillanten Konzert diesmal seine Klavier-Kollegen in Feldkirch ausstach, und dem Tokyo-String-Quartet, das mit einer exemplarischen Wiedergabe aller Beethoven-Streichquartette-in sechs Konzerten seinen internationalen Rang unterstrich.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung