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Kein Kompromiß

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(Frauenbad in Baden; bis 12. August) Florentina Pakostas Ex- ponate stellen einen Querschnitt durch die letzten 25 Jahre ihres Schaffens dar und behandeln die beiden großen Themen der Künst- lerin: Mensch und Ding. Das Ding als Wegwerfprodukt in einer Mas- sengesellschaft, der Mensch als das, was ihn in dieser Gesellschaft zum erfolgreichen Überleben befähigt, als erstarrte, metallisch hart ge- wordene Physiognomie. Die Züge sind zu einer Maske gefroren, die nicht mehr abnehmbar ist.

Eine in ihrer Ausweglosigkeit archaische Dramatik wirkt aus diesen Bildern. Weder Form noch Inhalt lassen eine Spur von Spon- taneität zu. Die Künstlerin wendet sehr komplizierte, arbeitsaufwen- dige Techniken an. Lebensfeind- lich ist auch das Schwarzgrau der Porträts. Auch die strahlenden Farben der „Stilleben" machen uns durch ihre Ästhetik einer gnaden- losen Schattenlosigkeit betroffen. Im Werk der Pakosta gibt es keine Kompromisse, ihre monumentalen Köpfe sind ebenso frontal auf den Beschauer gerichtet wie ihre Land- schaften aus Schuhen, Tuben und anderen trivialen Objekten, flächig, scheinbar geheimnislos. Sie kon- frontieren uns mit einer Bedrohung, deren Hintergründigkeit beunru- higt.

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