Wir können nicht so tun, als ob wir keine Ahnung hätten... Es soll- te eine Verpflichtung geben, die Maßnahmen zum Schutz der Umwelt zu beschleunigen und durchzusetzen...“ So zitiert der engagierte deutsche Journalist Herbert Schäfer seinen „Kron- zeugen Prinz Charles. Aufrüttelnd, eindringlich - auch polemisch, ein- seitig, manchmal falsch - analy- sierter die dramatische Verschmut- zung der Gewässer Mitteleuropas. Die „Zeitbombe Wasser“ tickt al- len gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz erschreckend laut und beäng- stigend rasch!
Der Jurist Otto Kimminich von der Universität Regensburg setzt sich aus christlicher Sicht gründ- lich und ruhig mit den theologi- schen, philosophischen, politischen und juridischen Grundfragen des Umweltschutzrechtes auseinander, denn „tatkräftiges, zielbewußtes Handeln bedarf einer ethischen Motivation“! Sein „Schlüsselwort der christlichen Ethik heißt Ver- antwortung“. Ein provozierendes Buch, das in seiner leidenschaftli- chen Nüchternheit jeden mitreißt.
Auch Lutz Wicke und Jochen Hucke vom Umweltbundesamt Ber- lin betonen, daß „wir uns die dra- matischen Umweltgefahren gar nicht deutlich genug vor Augen füh- ren“ können. Sie setzen der „Welt- untergangs“- oder der „Laßt-uns- noch-ein-Apfelbäumchen-pflan- zen“-Stimmung den ehrgeizigen Entwurf eines ökologischen Mars- hallplanes entgegen. Die Aktions- bereiche „Tropenwälder“, „Klima- schutz/Energieeinsparung“ und (der durch die Entwicklung Osteu- ropas noch realistischere) „West- Ost-Umweltschutz“ werden mit finanziellen und politischen Vor- schlägen beschrieben. Ihre Devise lautet: Anpacken: weltweit koordi- niert! Es ist Zeit zum Handeln!
ZEITBOMBE WASSER. Von Herbert Schäfer. Verlag Orac, Wien/Stuttgart/Bern 1989. 252 Seiten, öS 298,-.
UMWELTSCHUTZ, Prüfstein der Rechtsstaat- lichkeit. Von Otto Kimminich. Veritas-Verlag, Linz 1989. 210 Seiten, öS 198,-.
DER ÖKOLOGISCHE MARSHALLPLAN. Von Lutz Wicke und Jochen Hucke. Verlag Ull- stein, Frankfurt/Main, Berlin 1989. 336 Seiten. öS 265,20.
