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Kleiner Unterschied

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Der Doktor ist lieb, keine Frage. Und Klausjürgen Wussow ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein besserer Schauspieler als jeder ,JDallas“- oder ,JJenver“-Star.

Und auch sonst künden die Werbetrommeln für die .JSchwarzwaldklinik“ Gediegenheit — bis hin zu den „lebensechten“ Operationsszenen. Machen solche Ingredienzen aber die attraktivere Serie aus?

Nun ja, soweit schon zu sehen ist, werden die Seher einen kleinen Unterschied akzeptieren müssen. Der Held ist weder so gut noch so böse wie es ein amerikanischer Serienheld sein muß.

Daß sich der Drehbuchautor um die klare Entscheidung auch bei den anderen Akteuren herumdrückt, kann man als langgedienter US-Serienkonsument nur als mangelnden Seherservice ablehnen.

Dafür bleibt die Kamera nicht in den Warteräumen des Krankenhauses stehen, operiert wurde — zumindest in den zwei ersten Folgen — genug. Aber es besteht auch keine Gefahr, daß sich ein saftiges Würstchen via Werbeblock kurzfristig um die Sehergunst bewerben muß.

Anders ist auch, daß Intrigen und Gemeinheiten nicht mit Schirm, Charme und Holzhammer vorgetragen werden, sondern nur beiläufig, nahezu diskret. Die Amerikaner sind diesbezüglich keine so großen Meister des Understatements.

Dafür ist die Filmmusik sehr lieb, im Unterschied zu den US-Serien signalisiert sie keineswegs lautstark das Ende der Fortsetzung, falls man vor Ende der Episode von Müdigkeit übermannt wird.

Und auch nachher schläft es sich besser, denn „Ende gut alles gut“ ist die große Alternative zu den US-Rivalen, die bösartigerweise immer schon auf die Fortsetzung neugierig machen.

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