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Kontrahenten?

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Vierunddreißig Jahre hat Joachim Herz in den Opernhäusern Regie geführt. Sein Buch ist die Frucht dieser Tätigkeit, in der es darum geht, eine Brücke zu schlagen zwischen dem Stil des Werks und dem Stil unserer Zeit.

„Oper ist nicht Theater + Musik, sondern eine völlig neue Seh-und Hörensweise von Lebensvorgängen”, wenn „sie den innersten Nerv des handelnden Menschen treffen”. Deshalb fordert Herz auf der Bühne auch den Allroun-der, der nicht nur ein voll ausgebildeter Sänger ist, sondern ein glaubhafter Darsteller und ein körperlich trainierter Sportler, und tritt für die Landessprache ein.

In manchem steht ihm die Meinung von Dietrich Fischer-Dieskau diametral entgegen. Der erfahrene Konzert- und Opernsänger sieht die schauspielerischen Möglichkeiten des Sängers durch die musikalischen Erfordernisse von vornherein eingeschränkt, fordert vom Regisseur stilbewußte Beschränkung. Da das „Unnatürliche” der Oper gerade ihre Stärke sei, müßten Logik und Kausalität zugunsten des traumhaft Emotionalen zurückgestellt werden.

UND FIGARO LÄSST SICH SCHEIDEN. Von Joachim Herz. Piper Verlag, München 1985. 254 Seiten, geb., öS 310-50. TONE SPRECHEN, WORTE KLINGEN. Von Dietrich Fischer-Dieskau. Deutsche Verlagsanstalt/Piper-Verlag, München 1985. 500 Seiten, geb., öS 530,40.

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