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Konzerte

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Große Symphonie im Musikverein: Mario Rossi, Gerhard Oppitz

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Große Symphonie im Musikverein: Mario Rossi, Gerhard Oppitz

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Ein Saisonbeginn in der „Großen Symphonie“ auf Sparflamme. Claudio Arrau sagte ab. Ein junger Deutscher, Gerhard Oppitz, sprang ein. In Tel Aviv hat der 34jährige vor kurzem den ersten Preis des Rubinstein-Wettbewerbs gewonnen. Im Musikverein hatte er sich mit Liszts 2. Klavierkonzert und Rachmaninoffs „Papanini-Varia- tionen“ vorzustellen. Oppitz ist natürlich ein sehr solider Techniker, wie die meisten jungen internationalen Preisträger. Nur die Souveränität, um solche Werke vorzutragen, fehlt ihm. Keine Frage, die Läufe und Akkordgänge schnurren perfekt ab. Die melodischen Floskeln haben Farbe und Schmelz, das prunkvolle Akkordgedonner sitzt perfekt Aber Zugang zu jenem typischen Vortragsstil, von dem Liszts und Rachmaninoffs Werke auch leben, hat Oppitz nicht. Da bleibt vieles flach, wo Bravour und Pathos, Eleganz und Stimmung sich verbinden sollten.

Mario Rossi dirigierte nach langer Abwesenheit von Wien die Symphoniker - recht zahm und zurückhaltend. Er wirkt jetzt ruhig, sparsam in der Zeichengebung. Brahms’ „Zweite“ wollte nicht so recht in Schwung kommen. Bei Liszt und Rachmaninoff, wo es auch an Intensität der Farben fehlte, schien’s obendrein nicht seine Welt zu sein.

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