6883026-1979_16_12.jpg
Digital In Arbeit

Krebstod

Werbung
Werbung
Werbung

(Schauspielhaus, Wien): Drei Menschen warten in Michael Christophers „ShadowBox“ auf ihren Tod. Sie sind unheilbar krank, leiden an Krebs und wurden auf eine Art Quarantäne-Station abgeschoben. Die drei - eine Witwe, zwei Männer - haben ihre Freunde um sich versammelt, ihre Familien geholt. Jetzt warten sie und reden sie. Sie versuchen, ihr bisheriges Leben noch einmal aufzurollen: in Erinnerungen, Gesprächen.

Den Tod können sie nicht ganz verdrängen. Auch wenn sie es wollten. Sie müssen sich stellen. Jeder versucht das anders. Der eine sehnt sich nach Harmonie mit der Familie, der andere versucht, sein bisheriges, gescheitertes Leben zu vergessen. Die alternde Witwe schließlich will erst dann sterben, wenn sie ihre verlorengeglaubte Tochter wiedergesehen hat.

Gestorben wird auf der Bühne nicht. Man tritt lediglich ab. Ein dichtes, beklemmendes Stück des Erfolgsautors Michael Christopher: Ein Stück, das den Tod nicht mystifiziert, das nicht in fal-\ sehe Tragik ausufert. Nüchtern, schlicht, klar wird ein Problem abgehandelt.

Großartig auch die schauspielerischen Leistungen, handwerklich ordentlich die Inszenierung von Ralph Schäfer. Ein gelungener Abend.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung