Gibt es Zeichen, die einem Krieg vorausgehen? Die Jordanier meinen Ja. Vor allem die Aufforderung Washingtons an seine Bürger, das Königreich zu verlassen, werten sie als ein solches. Zum anderen glauben sie, der Beschuß jordanischer Tankwagen im Irak sei ein ernsthafter Versuch, das Land wirtschaftlich in die Knie zu zwingen.
Die Jordanier sehen sich und den Irak als Opfer. Es ist ein Kreuzzug, der nur ein Ziel hat: „Uns Araber als die Armenhäusler der Welt zu halten und unsere Kultur zu zerstören." Diese weit verbreitete Überzeugung bewirkte einen Solidari-sierungseffekt. Selbst Christen im Land entziehen sich diesem nicht.
Woher der Krieg kommen soll? Ob die USA selbst „den Job erledigen" oder ob sie es Israel überlassen, das Königreich zu zerstören -darüber sind sich die Menschen hier noch uneinig. Das Szenario, das aber viele entwerfen: Israel wird demnächst die seit Kriegsausbruch über die Palästinenser verhängte Ausgangssperre aufheben. Dann könnte es zu gewaltigen Unruhen kommen. Und diese könnte Israel nutzen, um die Palästinenser über den Jordan zu „transferieren".
