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Kritik an katholischer Lehre

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Romig. Bauer widersprach, daß die Menschenrechte in vielen Dokumenten und von den Verantwortlichen der Kirche pauschal bejaht werden, worauf Romig erwiderte, daß das „Menschenrecht auf Leben kein absolutes” sei. Dies sei „ein Widerspruch im Katechismus”, belehrte der „Aula”-Au-tor die Verfasser des Katechismus.

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Romig. Bauer widersprach, daß die Menschenrechte in vielen Dokumenten und von den Verantwortlichen der Kirche pauschal bejaht werden, worauf Romig erwiderte, daß das „Menschenrecht auf Leben kein absolutes” sei. Dies sei „ein Widerspruch im Katechismus”, belehrte der „Aula”-Au-tor die Verfasser des Katechismus.

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Dem Begriff der Solidarität und des Teilens kann der St. Pöltner EG-Beauftragte wenig abgewinnen: „Diese Nächstenliebe, dieses Teilen, diese Solidarität, das wird zu einem Mordsgeschwafel in dem Augenblick, wo sich das Teilen, die Solidarität auf die

Das Anfreunden der Kirche mit den Menschenrechten sei ein „schwerer Fehler in der katholischen Lehre”, meint Friedrich Romig, der von Bischof Kurt Krenn bestellte EG-Beauftragte der Diözese St. Pölten.

Den „endlich zustandegekommenen Frieden zwischen Nationalen und Katholisch-Konservativen” begrüßte der EG-Beauftragte der Diözese St. Pölten und Wirtschaftshistoriker Friedrich Romig bei einer Diskussion des FPÖ-Bildungs-werks über den neuen „Katechismus der Katholischen Kirche.” „Selbstverständlich gelten Menschenrechte nicht absolut”, versuchte Romig die fundierten Ausführungen des Referenten Josef Bauer, bis vor kurzem Chefredakteur der „Wiener Kirchenzeitung”, abzuschwächen.

„Dies ist ein schwerer Fehler in der katholischen Lehre - und dies tut mir furchtbar leid -der sich in den letzten Jahren, vor allem seit Johannes XXIII., seit ,Mater et Magistra' und

,Pacem in Terris', in die katholische Kirche eingeschlichen und verabsolutiert” habe. Denn „das Recht auf Leben gilt nicht absolut, dieses Recht hat auch der Soldat, er muß sein Leben in die Schanze schlagen”, erläuterte ganze Menschheit ausdehnt.”

Es gebe ja auch ein „Recht auf Heimat”, und dieses Menschenrecht auf Heimat kann „nicht gestört werden durch einen Zuzug von Ausländern in einem Maße, daß der Begriff Recht auf Heimat beeinträchtigt wird. Denn wenn dieses Recht auf Heimat durch den massenhaften Zuzug von Ausländern, wie Thomas Chorherr schreibt, daß man sich im 5. oder 2. Bezirk als Fremder vorkommt, dann geht das einfach nicht, dann wird das Recht auf Heimat verletzt”, erläuterte Romig sein Verständnis von Immigration.

Als„Immunschwäche Europas” bezeichnete Romig den Liberalismus und begrüßte den „endlich zustandegekommenen Frieden zwischen Nationalen und Katholisch-Konservativen”. Beider gemeinsame Basis seien verteidigungswürdige Werte wie „Volk, Familie, Heimat und Religion”.

Eine ungewöhnliche Definition des „Katholischen” lieferte der Präsident der Vereinigung „Pro Occidente”, Roland F. Schwarzer: „Katholisch ist bald jeder, der nicht täglich ins Hurenhaus geht und seinen Nachbarn nicht absticht”, verlieh Schwarzer seinen Befürchtungen bezüglich einer „offenen” Kirche Ausdruck. Hinsichtlich der von „Linksbischof” Kuntner befürchteten Kirchenspaltung wünscht sich Schwarzer, daß sich diese „sogenannte geschwisterliche Kirche doch endlich abspalten” möge. Und erntete für diesen - gegen die Einheitsbestrebungen des Apostolischen Nuntius gerichteten - Vorschlag heftigsten Applaus.

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