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Kühler Liebling

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Sind Sie etwa grün angehaucht? Dann werden Sie in Wien die Gemeindeverwaltung schon noch kennen lernen. Ein Beispiel gefällig?

Sie haben einen alten Kühlschrank, und weil Sie nichts davon halten, ihn bei Nacht und Nebel zur Verschönerung des Wienerwaldes auszusetzen, denken Sie an eine offizielle Mülldeponie als letzte Station für ihren nicht mehr allzu kühlen Liebling.

Also Gemeinde Wien anrufen, erfahren, daß die berühmt-berüchtigte Mülldeponie am Rautenweg für alte Kühlschränke vorgesehen ist — wohl wegen ihrer „vorbildlichen” Isolierung gegen das Grundwasser —, und machen sich quer durch Wien auf den Weg.

• „Ja, ja, hier sind Sie richtig, genauer dort den Weg hinauf gehört er.” Sie quälen Ihren Wagen auf den von LKW's ausgefahrenen Weg die Halde hinauf und sitzen in der Mitte unweigerlich auf. Also retour!

,JJa dann müssen Sie ihn halt wieder mitnehmen”, so der einsichtige Gemeinde-Wiener.

Kurz davor, den Umweltschutz Umweltschutz sein zu lassen oder doch eine wilde, nach Protest stinkende wilde Müllhalde am Rathausplatz aufzumachen, besinnen Sie sich der einzigen Wiener Lösung. Sie zücken die Brieftasche, übereignen einem die Halde hinauffahrenden LKW-Fahrer hundert Schilling und den Kühlschrank noch dazu, und sind das Problem los.

So einfach ist Umweltschutz in Wien.

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