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Kultur und Gesellschaft

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Kunst — die wichtigste Ausdrucksform der Gesellschaft — das ist das Thema des umfassenden Lebenswerkes eines der bedeutendsten Kultursoziologen des deutschen Raumes, Arnold Hauser. In der „Soziologie der Kunst” setzt er die „Sozialgeschichte der Kunst und Literatur” fort und rundet sie ab.

Die Bedeutung des Werkes ist vor allem darin zu sehen, daß Hauser den Kunstbegriff nicht eng faßt, daß für ihn etwa auch die modernen Massenmedien Teile der Kirnst sind. Hauser reiht die historische Bedingtheit der Kunstentwicklung von der gesellschaftlichen Entwicklung in den Mittelpunkt, daß er dabei nicht Kunst als Ergebnis ökonomischer Verhältnisse mißdeutet und dem einzelnen Künstler das schöpferische Recht zukommen läßt, macht die Arbeit so sympatisch. Zwischen allgemeinen Entwicklungen und Einzelleistungen besteht ein immanenter Zusammenhang. Nur derjenige, der sich von den ideologischen Ballasten freimacht (die etwa dem Georg Lu- käcs als Kultursoziologen anhaftet) kann zur weitsichtigen und tiefschichtigen Erkenntnis kommen: Kunst ist Wesensausdrude der Gesellschaft — geschaffen von Einzelmenschen, getragen vom Gesetz der Geschichte.

SOZIOLOGIE DER KUNST. Von Arnold Hauser. Beck’sche Verlagsanstalt, München. 818 Seiten, Preis DM 39,50.

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