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Kurz, aber intensiv

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„Alle meine Zufriedenl«eit und meine Ruhe sterben mit dieser unvergleichlichen Tochter", klagt Maria Theresia kurz vor dem Tod Isabellas, die fünf Wochen vor ih­rem zweiundzwanzigsten Geburts­tag den Blattern zum Opfer fällt.

Nach Kinder- und Mädchenjah­ren an den Höfen von Madrid, Ver­sailles und Parma wird Prinzessin Isabella von Parma (1741 - 1763) mit Kronprinz Joseph verheiratet und eröffnet damit den Reigen der bourbonisch-habsburgischen Fa­milienverbindungen nach der „Umkehr der Bündnisse" von 1756. Im Mittelpunkt der Arbeit der Autorin ist die Persönlichkeit Isa­bellas, die, geistig emanzipiert und eine exzessive Briefschreiberin, schon früh außergewöhnliche Be­gabungen und Interesse erkennen läßt.

Die Autorin macht aus der Not, über ein kurzes, wenn auch sehr intensiv geführtes Leben eine gan­ze Biographie schreiben zu müssen, eine Tugend, indem sie, weit ausho­lend, das 18. Jahrhundert lebendig werden läßt: die Schlesischen Kriege, das „Renversement des Alliances", die (Heirats-)politik. Die einzelnen Lebensstationen Isa­bellas erfahren eine minutiös ge­naue Schilderung, so etwa ihr fei­erlicher Einzug in Wien 1760. Ohne „moralische Übertünchungen" werden auch liebesglühende Freundschaften beschrieben, doch verzichtet die Autorin auf Speku­lationen.

ISABELLA VON PARMA. Gemahlin Josephs II. Von Ursula Tamussino. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1989.333 Seiten, öS 350,-.

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