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Lebenszeichen

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(Graphische Sammlung Albertina, Wien 1, bis 5. Juli) Eine Treppe, die zusammenzubrechen droht, darf für eine Sammlung vom Rang der Albertina und schon gar für das zuständige Ministerium nicht der Anlaß sein, derart auf Sparflamme zu drehen, daß man im Hause über mehr als zwei Jahre das

Publikum mit Faksimile-Ausstellungen zufriedenzustellen versucht. Das ist auch dann nicht eben klug und für den Ruf besonders förderlich, wenn die Faksimile von bester Qualität sind und man auch noch bedenkt, daß es sich um eine Sammlung und nicht um ein Museum-han- delt.

Nun, das Lebenszeichen ist kräftig, die Albertina, es gibt sie, wenn sie auch nach wie vor nur über Hintertreppen zu erreichen ist. Aber wen stören schon verschlungene Pfade, wenn das, was am Ende des langen Ganges geboten wird, den Besucher in freudige Erregung zu versetzen vermag.

In diesem Fall sind es Zeichnungen von Guido Reni (1575-1642), eines vielgerühmten und vielbe- ' schäftigten bolognesischen Meisters seiner Zeit, dessen Name die folgenden Jahrhunderte etwas verblassen ließen, der nun aber wieder die ihm gebührende Wertschätzung erfährt.

Sein Werk ist gerade in jüngster Zeit Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen und mit dieser Ausstellung einer Auswahl seiner Zeichnungen wird ein Beitrag zur differenzierten Sichtung seines Oeuvres geleistet.

Es ist eine Entdeckungsreise - auch für den Nichtfachmann.

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