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Liebe und Politik

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Der Roman „Letzte Briefe des Jacopo Ortis“ von Ugo Foscolo, erschienen 1802, gilt als der erste „wirkliche“ Roman der italienischen Literatur. Anknüpfend an Goethes Werther erzählt Foscolo eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der politischen Verfolgung des Helden, der aus seiner Geburtsstadt Venedig fliehen muß, da er gegen die Fremdherrschaft durch die Österreicher kämpfte.

Das Schicksal Jacopos ist dek-kungsgleich mit dem des Autors Foscolo. Die schwere Enttäuschung darüber, daß der vermeintliche Revolutionär Napoleon im Frieden von Campoformio sich als reiner

Machtmensch erwies, der die freiheitlichen Bestrebungen anderer Völker völlig ignoriert, diese Enttäuschung ist der eigentliche Hintergrund des Buches.

Ein nicht nur geschichtlich, sondern auch literarisch hochinteressantes und packendes Buch, dessen Qualität nicht zuletzt auch der ausgezeichneten Übersetzung durch Ernst Halter (selbst ein hochtalentierter und zu wenig gewürdigter Autor) zu verdanken ist.

LETZTE BRIEFE DES JACOPO ORTIS. Von Ugo Foscolo. Winkler Verlag, München 1989. 247 Seiten, öS 265,20.

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