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Liebe zwischen Puppe und Mensch

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Puppentheater für Erwachsene bot ein Theaterfestival im Wiener Künstlerhaus vom 10. bis 21. November. Faszination aus Kindertagen wurde spürbar.

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Puppentheater für Erwachsene bot ein Theaterfestival im Wiener Künstlerhaus vom 10. bis 21. November. Faszination aus Kindertagen wurde spürbar.

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Ddie Macht des Staunens”, so lautete der Titel eines Theaterfestivals der besonderen Art, das heuer zum ersten Mal im Wiener Künstlerhaus zu sehen war. Was das Besondere an der Reihe war, davon kündet der Untertitel: „Ein Fest für Puppen und Menschen.” Und - ganz dementsprechend - festlich konnte einem auch zumute werden bei den Vorführungen, die jede für sich einfach Kunstwerke waren.

Da gab es zum Beispiel das traditionelle japanische Stück „Kiyo-hime Mandate”, dargeboten von Hoichi Okamoto. Dargestellt wurde hier die — gewaltsam endende - Liebesgeschichte zwischen einem Mönch und einer jungen Frau.

Im Grunde genommen ist es eine Liebesgeschichte zwischen Puppe und

Mensch, denn Hoichi Okamoto verlieh einerseits der lebensgroßen Puppe Bewegung und damit Leben (indem er, verborgen in einen Mantel, hinter ihr stand), andererseits trat er selbst auch als Schauspieler auf und übernahm den jeweils anderen Part der beiden. Sorgsam und professionell dargestellt hatte das Stück teilweise fast liturgischen Charakter - bis hin zum Auslöschen der Lampen.

Ebenfalls ein Erlebnis, wenn auch ganz anderer Art, war „Appel d'Air” vom Französischen Velo Theätre. Die Produktion nimmt den Zuschauer mit auf eine Phantasiereise durch ein Zimmer. Eindrucksvolle Lichteffekte und der sensible Einsatz von Musik sprechen vor allem die Gefühlsebene des Betrachters an, in dem die verloren geglaubte Faszination des Puppentheaters aus Kindertagen wieder wach wird.

Genau hier läge die Chance des Puppentheaters für Erwachsene, bestätigt Festivalproduzent Andreas Barth: „Das Puppentheater hat einzigartige Möglichkeiten, den Menschen auf die Gefühlsebene zu bringen, ohne daß das Stück deshalb seicht wird.”

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