6921619-1981_46_20.jpg
Digital In Arbeit

Löbliche Moderation

Werbung
Werbung
Werbung

Allen zuletzt vernommenen Unken-Rufen um das „Cafe Central“ zum Trotz: Das letzte Gespräch zur Frage ,Jst Wagner ein Nazi?“ war sensationell spannend und hochinformativ. (Mi, 11. 11., 2015 Uhr, FS 2.)

Was Karl Löbl lieferte, war Spitzenmoderation. Er lenkte straff, spornte an, bremste, war das spöttische Zünglein an der Waage. Wie ein To- rero stand er zwischen den beiden (gut besetzten) jüdischen Kampfstieren Graetz und Mehta.

Fast akrobatisch geschickt entzog er dem einen das Wort und spielte es dem anderen zu. Ohne seine exzellente Moderation wäre es in dieser Arena unbewältigter Kunst- und Geschichtsauffassung zu Exzessen des Fanatismus gekommen.

Das weitere große Plus dieses Kulturgespräches: Es ist zeitlich limitiert, d.h. ohne „open end“ wie der „Club 2“, wo es häufig zu A bschweifen, Breitreden, Einnicken

kommt. Hier wurde in professionellster Weise bis zum letzten Wort der Absage in Atem gehalten.

Mit gleichem Bravo würde ich gerne die anschließende „Welt des Buches“ (21.00 Uhr FS 2) bedacht haben. Wolfgang Kraus geht aus dem Wissen einer älteren Bildungsgeneration sehr engagiert und originell an eine jüngere Schriftstellergeneration heran.

Die Gestaltung der Sendung liegt leider weit unter dem Niveau ihres Gehalts. Im Sinne der feurigen Diskussion des „Central“ wäre eine ständig wechselnde Runde verschiedener Kulturrezensenten (ähnlich wie in Klagenfurt) anzuregen, in der es zu härterem Schlagabtausch von Pro und Kontra kommt.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung