6839412-1975_34_14.jpg
Digital In Arbeit

Madjaren-Manipulation?

Werbung
Werbung
Werbung

Der ehemalige Pressereferent der burgenländischen Landesregierung, Dr. Fritz Zimmermann, hat sich schon bisher eingehend mit der österreichisch-ungarischen Grenzgeschichte befaßt, einschlägige Arbeiten aus seiner Feder liegen vor.

Mit dieser historisch-ethnographischen Untersuchungsanalyse versucht er nachzuweisen, daß das bis 1945 Ohne Unterbrechung deutsch besiedelte Gebiet (trotz der Staatsgrenzen) bereits vor dem geschichtlichen Auftreten der Madjaren, das mit 896 angenommen wird, über die heutige österreichische (burgenlän-dische) ungarische Grenze hinüberreicht.

In ungarischer Sicht spricht man von dem von Zimmermann behandelten Gebiet von Transdanubien, während in den burgenländischen Publikationen die Bezeichnung „Ostburgenland“ zu finden ist.

Als Beweismaterial zieht der Autor die siedlungsgeschichtlichen Forschungen und die Statistik heran, aber auch die Ortsnamenlinguistik kommt auf ihre Rechnung. In der Statistik stellt er das Volkszählungsergebnis von 1880 dem von 1920 gegenüber, aus dem bereits die madjarisch manipulierte Methode zu erkennen ist.

In diesem Zusammenhang wirft Zimmermann die Frage nach dem Rechtsgrund der nach dem Zweiten Weltkrieg durchgeführten Vertreibung auf. Die Deutschenvertreibung im Jahr 1945 erfolgte unter dem Schein von Legalität, sie ist aber in jeder Hinsicht ein Verstoß gegen das Völker- und Menschenrecht. Prä judiziere man eine solche Scheinlegalität, stelle sie eine Bedrohung für die ganze Menschheit dar, weil sich auf der ganzen Welt die historischen und aktuellen Volksgebiete vielfach überschneiden.

Der Autor sieht in der österreichisch-ungarischen Monarchie das< klassische Ursprungsland des Nationalitätenstreites. Er meint, daß Österreich und Ungarn auf Grund ihrer Erfahrungen und aus der wissenschaftlichen Kenntnis heraus, durch gemeinsame Erörterungen dazu beitragen könnten, Grundlagen für die Lösung aktueller Probleme zu entwickeln, um das Unheil eines Nationalitätenstreites in Zukunft zu verhindern.

Dr. Zimmermann drückt die Hoffnung aus, daß er durch Feinen Versuch — wie er seine Ausführungen bezeichnet — eine wissenschaftliche Diskussionsgrundlage zur Klärung des Sachverhaltes beigesteuert habe.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung