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Meister des Feuilletons

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Thema des Handbuchs, dessen erste Ausgabe 1938 in Zürich Tür den Leser in Österreich und Deutschland nicht erhältlich war, ist das Theater. Mehr oder minder große Dramatiker der Weltliteratur -Shakespeare, • Goethe, Kleist, Grabbe, Büchner, Strindberg, Shaw, Pirandello, Wedekind, O'Neill - geben den Stoff für Feuil-letons oder prägnante Aphorismen. Auch ganze Gattungen werden zum Thema des Kritikers: das antike Drama, das japanische Theater, französische Komödien, die ungarischen Bühnenautoren, der Schwank, das Kriegsstück, das Zeittheater, das psychoanalytische Stück.

In manchen Erscheinungsformen tritt die Figur des Schauspielers in Polgars Blickfeld: beispielsweise als Komiker a tout prix, als großer Schauspieler in schlechter Rolle, als Schauspieler von Gottes Gnaden.

Welche vollendeten Porträts die feuilletonistische Sprachkultur Polgars hinzuzufügen versteht, verraten etwa seine Beobachtungen über lautlose Kammerdiener, von denen der Anfang zitiert sei: „Lautlose Kammerdiener auf der Szene erwecken Mißtrauen gegen das Heim, dem ihre Unhörbarkeit dient. So ein Kerl hat sich seines Menschentums völlig vergeben. Er macht immer die Miene, keine zu machen, und ist bemüht, so da zu sein, daß er nicht da ist.”

Wovon sonst noch ist die Rede? Von der Tradition des Burgtheaters, von Festspielen in Salzburg, von der Magie des Theaters.

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