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Mit Feueratem und Eishauch

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(Wiener Festwochen im Volkstheater-Studio, Wien; „Der Auftrag” von Heiner Müller) Drei Männer sollen die Französische Revolution in die Karibik exportieren. Während sie die Sklaven mobilisieren, kommt Napoleon an die Macht. Zwei sterben arm, von unten, der dritte, Sproß einer Sklavenhalter-Familie, verrät seine Ideen.

Heiner Müller setzt viel voraus: Geschichtskenntnis, Büchners „Danton”. Die Sprache ist bilderreich, schneidend scharf, dann wieder tropisch wuchernd.

In Bochum gab's Wasser, Feuer und einen lebenden Panther auf der Bühne. In Wien ließ man zwei Regie-Debütantinnen auf den schwierigen Text los, doch Alena Urbankova und Simone Rosenberg und die Hauptdarsteller Andre Settembrini, Luigi Trenkler und Klaus Keltenborn schaffen es: Etliches geht daneben, aber der Feueratem des Revolutionärs und der eisige Atem des enttäuschten Revolutionärs wehen von der Bühne, die ambivalente Botschaft des Autors wird transportiert.

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