7003411-1987_33_15.jpg
Digital In Arbeit

Mit Raritaten

Werbung
Werbung
Werbung

(Oberösterreichische Stiftskonzerte in St. Florian, Kremsmünster, Garsten, Schlierbach) Insgesamt 17 Kammermusikveranstaltungen mit prominenten Solisten und Ensembles, die zum Freundeskreis der Veranstalter zählen, waren heuer im historischen Ambiente vertreten. Das Linos-Ensemble aus Deutschland bescherte mit dem auch beim Ca-rinthischen Sommer vorgestellten „Dixtuor” von Francaix eine österreichische Doppelpremi?re.

Mit einer Rarität putzte Peter Schreier seinen Liederabend mit Heinz Medjimorec als Begleiter auf: Leo Janaceks „Tagebuch eines Verschollenen”, das von der erfüllten Liebe eines mährischen Bauernburschen zu einer Zigeunerin erzählt, kontrastierte zur vorangegangenen sehnsuchtsverzehrenden „Dichterliebe” von Robert Schumann. Diese Gegensätze nützte Schreier zu einer meisterlichen Darstellung von der Psychologie des Liedes.

Nicht zum ersten Mal war Stefan Vladar Gast der Stiftskonzerte. Seinerzeit als Beethoven-Preisträger präsentiert, kehrte er nun mit einem klassisch-romantischen Programm als arrivierter Pianist der jüngeren Generation wieder. Ungarisches Musiziertemperament brachte das Budapester Bläserensemble in die Reihe und brillierte auch mit seltenen Werken von Krommer und Matyas Seiber.

Die letzten beiden Konzerte sprachen für sich: Alfred Brendel spielte einen Abend lang in analytischer Feinarbeit seinen Leibkomponisten Schubert, über dessen Musik für ihn das „Nachdenken” nie aufhört, und die „Solisti Veneti” garantierten mit Streichermusik in Reinkultur für das gewohnte „Ausverkauft” auch beim letzten Konzert der Saison 1987.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung