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Mozarts Judith

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Nach jahrelangen Kämpfen ums Budget ist Wiens Barockfestival „Spectacvlvm“ in der Jesuitenkirche saniert. Der Wiener Musik-Sommer ermöglichte heuer erstmals wieder eine szenische Produktion: „Betulia liberata“, eine „Azione sacra“ nach Texten von Pietro Metastasio mit der hinreißend frischen, von Einfällen überquellenden Musik des 15jähri-gen Mozart, wurde vom bewährten „Spectacvlvm“-Team, Dirigent Gerhard Kramer, Regisseur Franz Eugen Dostal und Ausstatterin Minna Anto-va betreut.

Vor dem prunkvollen Altar der Jesuitenkirche errichtete Antova ein einfaches, kühles Bild aus stürzenden Marmorsäulen, in dem Dostal sein drei Stunden dauerndes Schreitritual gestaltete. Mozarts szenischer Dynamik entspricht dieses Regiekonzept allerdings keineswegs. Doch die Geschichte der biblischen Judith, die den feindlichen Feldherm Holofernes ermordet, trägt sich dank der dramatischen Musik selber. Jutta Geister ist eine dunkel orgelnde Rächerin Judith, die das symbolische Spiel mit dramatischem Leben füllt. Gerhard Kramer sorgte für eine lebendige, schön ausgewogene musikalische Wiedergabe.

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