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„Nase"im Pech

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Ko waljoff, der Kollegienassessor, hat Pech: Er verliert seine Nase! Was sich bei Nikolai Gogol als brisante Satire mausert, kratzt in Dimitri Schostako-witschs 1930 uraufgeführter Oper „Die Nase" heute kaum noch an bürokratischen Verkrustungen. Auch dann nicht, wenn ein Russe aus der umbruchgeschüttelten GUS das Werk inszeniert: Vadim Milkov, Leiter der Musikkomödie in St. Petersburg, stellt Schostakowitschs rhythmisch wuchtiger, prall-aggressiver Musik eine eher blasse Abfolge von Bildern gegenüber, denen der Biß fehlt. Und Frank Philipp Schlößmanns altmodische Bühnenbilder erinnern an den russischen Theater-Symbolismus.

Hans Zauners penible musikalische Betreuung lenkt von der holprigen deutschen Übersetzung ab. Und mit dem bemühten, von der Regie allzu oft allein gelassenen Sängerensemble hätte man originellere Szenen entwickeln können. Vor allem mit Peter Thunhart als nasenlosen Kowaljoff und Andrew Murphy als Annoncen-Keiler.

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