Die Zeiten ändern sich und wir verändern uns mit ihnen-— die antike Weisheit ist an zahlreichen Beispielen zu studieren.
Auch unsere Ministerin für Wissenschaft und Forschung hat sich verändert. Hertha Firnberg wirkt heute wie eine kapriziöse alte Dame, die ihre Lieblinge und Höflinge katzenhaft launisch fördert.
Die zarten Bande, die nun die Bepublik mit dem deutschen Schokoladefabrikan-ten und Kunstsammler Peter Ludwig und seinem Hofstaat verbinden, sind von Hertha Firnberg geknüpft worden. Eine schwärmerische Laune der alten Dame gestattet es uns Steuerzahlern, den Import einer fragwürdigen Kollektion und ihrer Bewacher zu finanzieren.
Nun soll ein Mann aus dem selben Hofstaat, der Kunsthistoriker Hermann Fillitz, die Leitung des Kunsthistorischen Museums übernehmen: ein ausgezeichneter, vielbeschäftigter Universitätsprofessor, gänzlich ohne Museumserfahrung. Restaurieren, konservieren, Ausstellungen veranstalten? Museologie ist nicht das Fach des Mannes, der die einmalige Kunstsammlung mit der linken Hand leiten soll — neben all seinen übrigen Geschäften.
Ein neues Dissertationsthema ist zu vergeben: „Die Kunstgeschichte als Gunstgeschichte".
