Der Raucher hat sich vorgenommen, im neuen Jahr das Rauchen aufzugeben. Oder wenigstens einzuschränken. Jedenfalls in der Fastenzeit. Zumindest am Karfreitag.
Die Redaktionssekretärin wird mit der Emanzipation emstmachen und in Zukunft nicht mehr die Kaffeeköchin für alle sein. — Wie immer, Herr Doktor, mit wenig Milch und Süßstoff?
Der gestreßte Manager wird sich von seiner Arbeit nicht auffressen lassen und mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Leider erst ab übernächstem Wochenende. Wenn nichts dazwischenkommt.
Der Trinker hat den Vorsatz gefaßt, dem Wein abzuschwören. Gleich nach dem nächsten Viertel.
Der Femsehkrüppel will Konsumaskese treiben. Aber man muß wenigstens auf dem laufenden sein.
Das vollschlanke Ehepaar wird ein paar Kilo abhungern. Es geht gar nicht so schwer: man hat’s ja schon oft getan.
Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert. Daher habe ich für 1989 einen einzigen Vorsatz gefaßt, und den halte ich sicher durch: keine Neujahrsvorsätze mehr…
