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Nicht nur die Ratio

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Wer die überaus gutbesuchten Vorträge der Wissenschaftler Revue passieren ließ, konnte feststellen, daß es den Vertretern der reinen Ratio auch nicht mehr so wohl in ihrer Haut ist. Kaum einer, der nicht Bedenken gegen die Auswüchse einer rein „wissenschaftlichen" Auffassung der Welt anmeldete. Daß der Mystiker Friedrich Wetnreb dazu gehört, scheint nicht verwunderlich, schon eher überrascht es, daß die Physiker beginnen, über den eigentlichen Zweck ihrer Forschungen nachzudenken. Manfred Heindler, Graz, machte zum Beispiel in aller wünschenswerten Klarheit deutlich, daß .jzivil" anmutende Forschungen von der Rüstung bezahlt werden ... Sehr eloquent und anschaulich waren die Gäste aus Kalifornien: der „Star" Paul Watzlawick, dessen Buch .Anleitung zum Unglücklichsein" Furore machte, Heinz von Förster oder der Neurobiologe Francisco Varela, der sich mit seiner radikalen Infragestellung der Zuverlässigkeit unserer Sinne der philosophischen Erkenntnistheorie nähert, sorgten für volle Hörsäle.

Zu den wenigen Enttäuschungen gehörte der Vortrag Günther Schiwys, der außer platten Vorstellungen von einer „Ganzheit" wenig anzubieten hatte. Das große Interesse bewies, daß die ,JSteirische Akademie" mit Thema und Referenten dem Zeitgeist entsprochen hatte.

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