7058746-1991_27_14.jpg
Digital In Arbeit

Ohne Seelsorge

Werbung
Werbung
Werbung

Was bedeutet heute, in unserer säkularisierten Zeit, Seelsorge? Seit sieben Jahren lebt ein Trappistenmönch in einer kleinen Gemeinde und betreut sie. In diesem Buch hat er seine Einsichten, Eindrücke und Erfahrungen zusammengefaßt. Schonungslos spricht er über die verheerende Wirkung einer Kirche als bloßer Dienstleistungsbetrieb. Die Sakramentenversorgung ist geschäftsmäßig organisiert, der Pfarrer ist als „Manager" mehrerer Pfarreien tätig, der Priestermangel führt zu verhängnisvoller DepersonalisierungderSeelsorge.die in Wahrheit keine mehr ist.

Schellenberger äußert Meinungen, die bisher tabu waren, deren Folgen anscheinend nicht wahrgenommen werden: die unzureichende Vorbereitung der Priester auf ihren Beruf, die Auswirkungen der Ehelosigkeit, die Unzulänglichkeit der erneuerten Liturgie. Mitten aus dem Gemeindeleben kommen diese Erfahrungen, leidenschaftlich und aus Sorge um die Menschen, die keinen Hirten mehr haben, schreibt der Autor.

Diese Gewissenserforschung geht an die Wurzeln und schreckt vor kühnen Konsequenzen nicht zurück. Eine Pflichtlektüre für all jene, denen die Gemeinde Christi am Herzen liegt!

WIDER DEN GEISTLICHEN NOTSTAND. Erfahrungen mit der Seelsorge. Von Bernadin Schellenberger. Verlag Herder, Freiburg 1991. 139 Seiten, öS 177,90.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung