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Ohne Tarnhelm"

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„Die Inszenierung fand im Programmheft statt": Dieser mittlerweile recht abgenutzte Kritiker-Slogan wird hervorgeholt, wenn die Phantasiearmut eines Regisseurs auf die Einfallslosigkeit eines Rezensenten trifft. In Bayreuth wurden seit dem Neubeginn anno 1951 in den an innerem und äußerem Gewicht ständig zunehmenden Programmheften zwar nicht Inszenierungen erläutert, wohl aber Werkhintergrund und Werkaktualität kritisch aufhellend reflektiert; für andere Theater zum Vorbild dienend, für Festspiele immer noch einmalig.

Diese Reflexionen stellen sich gesammelt dar als unverzichtbarer Teil einer Gesamt-„Inszenie-rung", die weit mehr ist als Vergegenwärtigung für den Tag.

Herbert Barth, den Festspielen mehr als ein Vierteljahrhundert aktiv verbunden, ist der kenntnisreich auswählende Herausgeber dieser vierbändig geplanten „Bayreuther Dramaturgie", deren erster Band vorliegt. Sie ist — in würdiger Nachfolge von Les-sings „Hamburgischer Dramaturgie", die den Begriff einführte — eine Schau eigener Art: auf eine geistige Szene ohne Tarnhelm.

BAYREUTHER DRAMATURGIE. Der Ring des Nibelungen. Herausgegeben von Herbert Barth. Chr. Belser Verlag, Stuttgart 445 Seiten, öS 354,80.

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