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Ohrenschmaus

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Die Realisierung einer hervorragenden Programmidee brachte der „Schu-bertiade Feldkirch” (wie sie nun auch offiziell heißt) einen ersten Glanzpunkt: die detailgenaue Rekonstruktion von Franz Schuberts „Privatkonzert” im Vereinslokal „Roter Igel” in Wien vom 26. März seines Todesjahres 1828. Der Meister wollte sich die notwendige Reputation erwerben, indem er dabei eine „Auswahlsendung” seiner Werke anbot: einen Streichquartettsatz, ein Klaviertrio, dazwischen Lieder von großer Ausdruckskraft und martialische Chöre.

Das veranstaltungstechnisch schwierige und aufwendige Unterfangen bescherte dem Publikum an einem langen Abend im direkten Vergleich das faszinierende Bild von Schuberts Meisterschaft in all diesen Bereichen. In fast weihevoller Stimmung waren die Interpreten um eine besonders sorgfältige Wiedergabe dieses Originalprogramms bemüht: Das fabelhafte „Cherubini”-Quartett, das junge, ausgezeichnete „Trio Fon-tenay” aus Hamburg, der intelligent gestaltende junge ostdeutsche Bariton Roman Trekel und der Tenor Christoph Pregardien. Der Abend wurde damals für Schubert ein großer Erfolg, Zeitgenossen sprachen von einem „unbeschreiblichen Ohrenschmaus”. Solches ist auch der „Schu-bertiade”-Rekonstruktion vom 17. Juni 1993 zu attestieren.

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